Fragst du dich, ob dein Kletterrucksack bei Regen standhält?
Viele Kletterer unterschätzen die Bedeutung eines wasserdichten Rucksacks und stehen dann bei schlechtem Wetter mit durchnässter Ausrüstung da.
Das muss nicht sein!
Hier erfährst du alles über die Wasserdichtigkeit von Kletterrucksäcken.
Inhaltsverzeichnis
Die Wahrheit über wasserdichte Kletterrucksäcke
Die meisten Kletterrucksäcke sind nicht vollständig wasserdicht. Stattdessen sind sie wasserabweisend oder wasserresistent behandelt. Der Unterschied ist entscheidend für deine Ausrüstung.
Wasserdichte Rucksäcke verwenden spezielle Materialien wie TPU-beschichtetes Nylon oder verschweißte Nähte. Diese Technologien machen den Rucksack jedoch schwerer und weniger atmungsaktiv.
Wasserabweisende Rucksäcke haben eine DWR-Beschichtung (Durable Water Repellent), die leichten Regen und Feuchtigkeit abperlen lässt. Bei längerem oder stärkerem Regen dringt jedoch Wasser ein.
Warum sind die meisten Kletterrucksäcke nicht wasserdicht?
Gewicht und Bewegungsfreiheit
Beim Klettern zählt jedes Gramm. Wasserdichte Materialien und Verschlüsse erhöhen das Gewicht erheblich. Kletterer bevorzugen daher leichte, flexible Rucksäcke, die ihre Bewegungen nicht einschränken.
Belüftung und Komfort
Wasserdichte Materialien sind nicht atmungsaktiv. Dies führt zu Schweißbildung am Rücken und unangenehmem Tragegefühl. Bei anstrengenden Klettertouren ist gute Belüftung wichtiger als absoluter Wasserschutz.
Robustheit vs. Wasserdichtigkeit
Kletterrucksäcke müssen Felskontakt, Abrieb und rauer Behandlung standhalten. Wasserdichte Beschichtungen sind oft empfindlicher und können durch scharfe Kanten beschädigt werden.
Wasserschutz-Level bei Kletterrucksäcken
Wasserabweisend (Water Resistant)
- Schutz vor leichtem Regen und Spritzwasser
- DWR-Beschichtung lässt Wasser abperlen
- Beschichtung nutzt sich mit der Zeit ab
- Ideal für Tagestouren bei stabilem Wetter
Wasserdicht (Waterproof)
- Kompletter Schutz vor Wasser
- Verschweißte Nähte und wasserdichte Reißverschlüsse
- Schwerer und weniger atmungsaktiv
- Sinnvoll für mehrtägige Touren in regenreichen Gebieten
Praktische Lösungen für Wasserschutz
Packsäcke und Dry Bags
Die beste Lösung ist oft eine Kombination: wasserabweisender Kletterrucksack plus wasserdichte Packsäcke für wichtige Ausrüstung. So bleibt der Rucksack leicht und flexibel, während sensible Gegenstände geschützt sind.
Regenhülle verwenden
Viele Kletterrucksäcke haben eine integrierte Regenhülle oder du kannst eine separate kaufen. Diese bietet temporären Schutz bei Schauern, ohne das Gewicht dauerhaft zu erhöhen.
Strategisches Packen
Packe wassersensible Gegenstände wie Elektronik, Erste-Hilfe-Set und Wechselkleidung in wasserdichte Beutel. Weniger sensible Ausrüstung kann direkt in den Rucksack.
Wann brauchst du wirklich wasserdichte Kletterrucksäcke?
Vollständig wasserdichte Kletterrucksäcke sind sinnvoll bei:
- Alpinen Mehrtagstouren mit unberechenbarem Wetter
- Klettern in regenreichen Gebieten wie Norwegen oder Schottland
- Kombinationstouren mit Wasser-Aktivitäten
- Winterklettern mit viel Schnee und Eis
Für die meisten Kletterer reicht ein wasserabweisender Rucksack mit zusätzlichen Dry Bags völlig aus. Diese Lösung ist flexibler, leichter und oft kostengünstiger.
Die Entscheidung hängt von deinem Klettertyp, den Wetterbedingungen und der Tourenlänge ab. Überlege dir vor dem Kauf, welche Art von Schutz du wirklich benötigst, und wähle entsprechend zwischen wasserabweisend und wasserdicht.